Ereignis

C 407

Am 4. November 1961 standen die zur Bewachung eingesetzten drei Grenzposten an der Brunnenstraße etwa vierzig Meter von der Grenzmauer entfernt zusammen, so dass diese unbewacht war. Günter A. nutzte diese Gelegenheit und rannte vom Gelände des Kobold-­Werkes auf die Mauer zu. Als er acht Meter vor der Mauer den ersten Zaun erreichte, wurde er von den Posten entdeckt und zum Stehenbleiben aufgefordert. Er überkletterte die Sperre und wollte die Grenzmauer übersteigen, als die Posten auf ihn zu schießen begannen. Zwei von ihnen gaben mehrere Feuerstöße aus ihren Maschinenpistolen ab. Eventuell wurde der Flüchtling von einer Salve getroffen, als er die Mauer fast erklommen hatte, und fiel nach der Ostseite herunter. Er raffte sich jedoch wieder auf, bestieg die Mauer erneut und stürzte mit erhobenen Händen in den Westen. Kurz darauf wurde Günter A. mit einem Krankenwagen abtransportiert.