Ereignis

D 434

Jörg S. beschloss, mit seinen Freunden Erich E., Gerd Sch. und W. im Juli 1962 zu fliehen. Jörg S. war zu diesem Zeitpunkt als Wehrpflichtiger an der Berliner Mauer eingesetzt. Sie wollten dies für ihre Flucht ausnutzen. Am 1. August 1962 verrichtete Jörg S. seinen Dienst als Hinterlandposten am Schlagbaum an der Swinemünder Straße. Gegen 21.15 Uhr kamen Erich E. und W. ins Grenzgebiet. Nachdem Jörg S. sie scheinbar kontrolliert hatte, begaben sie sich in das Haus Swinemünder Straße 23. Kurz darauf bat er den Postenführer G., in dieses Haus zu kommen, weil sich dort Zivilisten aufhielten. Als der Gefreite G. den Hinterhof betrat, schlug einer der beiden Flüchtlinge ihn mit einem Feldspaten nieder. Jörg S., Erich E. und W. rannten anschließend in Richtung Grenzmauer. Als der Postenführer sich von den Schlägen erholt hatte, löste er mit zehn Schüssen aus seiner Kalaschnikow Grenzalarm aus. Die anderen Grenzposten konnten die Flucht jedoch nicht mehr verhindern. Gerd Sch., der am  Schlagbaum gewartet hatte, gab seinen Fluchtplan auf, als er die Schüsse hörte. Er wurde wenige Tage später in seinem Heimatort festgenommen.