Station

Aussichtsturm

Foto Aussichtsturm

© Stiftung Berliner Mauer

Der Aussichtsturm wurde im Jahre 2002 an das Gebäude des Dokumentationszentrums angebaut. Das Gebäude selbst ist älter: Es wurde 1965 als Gemeindezentrum der Evangelischen Versöhnungsgemeinde errichtet. Deren Kirche und Gemeindehaus lagen im Grenzstreifen und waren daher seit dem Mauerbau nicht mehr zugänglich. Seit 1999 stellt die Gemeinde große Teile des Gebäudes der Gedenkstätte zur Verfügung. So dient der ehemalige Gemeindesaal heute als Raum für die Dauerausstellung, die sich der Geschichte der Teilung Berlins widmet.

Von der Aussichtsplattform können Sie den ehemaligen Grenzstreifen entlang der Bernauer Straße zu weiten Teilen überblicken. Sie können auch die Tiefenstaffelung der Grenzanlagen erkennen. Rechts sehen Sie den Bereich A des Gedenkstättenareals mit dem „Fenster des Gedenkens“ für die 140 Maueropfer und den originalen Resten der Grenzmauer sowie der Hinterlandmauer. 

Blick in den Grenzstreifen vom Gemeindehaus aus

© Versöhnungsgemeinde

Direkt vor Ihnen befindet sich das 1998 eingeweihte Denkmal. Es umfasst einen Abschnitt der Grenzanlagen. Vom Turm aus dient es als ein Modell des Grenzsystems im Maßstab 1:1. So sah die Grenzanlage Ende der 1980er Jahre aus: Ein Flüchtling stieß zunächst, nachdem er das besonders bewachte Grenzgebiet hinter der Mauer durchquert hatte, auf die Hinterlandmauer. Danach kam ein Signalzaun, der bei Berührung Alarm in den Wachtürmen auslöste. Die Pfosten des Signalzauns können Sie noch sehen. Verschwunden sind hingegen die sogenannten „Flächensperren“; sie wurden bereits 1983 entfernt. Dabei handelte es sich um Stahlmatten mit senkrechten Stahldornen. Solche „Flächensperren“ lagen hinter dem Signalzaun. Ein Exemplar einer solchen „Flächensperre“ können Sie in der Dauerausstellung unten im Dokumentationszentrum sehen. Hinter dem Wachturm, der Lichttrasse und dem Kolonnenweg erstreckte sich ein Kontrollstreifen. Das letzte Element der Sperranlagen war schließlich die sogenannte „Grenzmauer 75“. Sie prägt mit ihrer Höhe von 3,60 Metern das heutige Bild von „der Mauer“.  

Links vom Denkmal sehen Sie die Kapelle der Versöhnung und die Ausgrabungsstätte eines Grenzhauses.