Ereignis

A 323

Karl-Heinz Br. und Gerd W. versuchten im Oktober 1969 über den Sophienfriedhof zu fliehen. Sie hatten den Hinterlandzaun, dessen Signalanlage nicht funktionierte, bereits überwunden und krochen über den Kontrollstreifen, als Grenzsoldaten im Wachturm an der Ackerstraße sie bemerkten. Die Grenzer begannen sogleich zu schießen; sie gaben zusammen 35 Schuss ab. Die Flüchtlinge, die unverletzt blieben, gingen hinter der Kraftfahrzeugsperre in Deckung. Dort wurden sie festgenommen, nachdem einer der Flüchtlinge zunächst erfolglos versucht hatte, wegzukriechen. Nach Presseberichten wurde er mit einem Gewehrkolben niedergeschlagen. Die Flüchtlinge wurden in das Revier der Volkspolizei an der Brunnenstraße gebracht. Zwei der abgegebenen Schüsse hatten das Postamt am Nordbahnhof getroffen.