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Fenster des Gedenkens

Das Fenster des Gedenkens ist den mindestens 140 Todesopfern an der Berliner Mauer gewidmet. Sie wurden zwischen 1961 und 1989 an der Mauer getötet oder kamen im Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben. Das Fenster des Gedenkens zeigt die Porträts der Toten, geordnet nach Jahren. Leider existieren nicht von allen Opfern Fotos. Diese Stellen sind daher weiß. Außerdem gibt es einige freie Nischen. Sie sind für den Fall vorgesehen, dass weitere Todesopfer identifiziert werden. 

Von den 140 Todesopfern wollten 101 Personen nach West-Berlin fliehen. 31 Menschen aus Ost- und West hatten gar keine Fluchtabsicht. Sie wurden erschossen, da sie zum Beispiel für Flüchtende gehalten wurden, oder verunglückten. Unter ihnen waren auch fünf Kinder aus dem zu West-Berlin gehörenden Stadtteil Kreuzberg: Sie sind in der Spree ertrunken, weil sie beim Spielen in die Grenzgewässer fielen und nicht gerettet wurden. 

Junge im Porträt

Am 30. Oktober 1972 starb der 8-jährige Cengaver Katranci beim Spielen an der Spree am Kreuzberger Gröbenufer. © Peter Rondholz

Auch acht DDR-Grenzsoldaten, die im Dienst an der Berliner Mauer ums Leben kamen, gehören zu den Todesopfern. Die Porträts und Namen dieser Grenzsoldaten sind jedoch nicht im Fenster des Gedenkens zu finden. Als die Gedenkstätte entstand, wurde diese Frage kontrovers diskutiert: An die Grenzsoldaten sollte nicht auf einer Ebene mit den Opfern der Diktatur erinnert werden. Stattdessen wird an sie auf der Stele gegenüber erinnert.

Mann im Porträt

Jörgen Schmidtchen gehört zu den acht Grenzsoldaten, die im Dienst an der Grenze starben. © Polizeihistorische Sammlung Berlin