Vor Euch steht die sogenannte Hinterlandmauer, der nach Ost-Berlin zeigenden zweiten Mauer. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 wurde die Grenze unablässig ausgebaut. In den 1970er Jahren kam daher die Hinterlandmauer dazu. Es entstand ein breiter Grenzstreifen mit einer Mauer Richtung West-Berlin und einer Mauer Richtung Ost-Berlin. Die Grenzanlage entwickelte sich von einer einfachen Mauer zu einem – nachts hell erleuchteten – Grenzstreifen.
Wenn Ihr näher an die Hinterlandmauer herantretet, könnt Ihr durch die Sehschlitze in den ehemaligen Grenzstreifen blicken. Diese Sehschlitze gab es zur Zeit der Mauer nicht, sie wurden nachträglich eingefügt. Die Überreste der originalen Grenzanlagen, die ihr hier seht, sind heute Teil eines Denkmals, das am 13. August 1998 offiziell eingeweiht wurde. Das Denkmal erinnert an die Teilung Berlins und die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft.
Damals war die Grenzanlage mit Grenzposten besetzt. Die Grenzsoldaten sollten das Grenzregime der DDR an der Mauer durchsetzen. Sie waren es, die auf zumeist unbewaffnete Flüchtlinge schießen sollten, wenn sie anders nicht von der Flucht abzuhalten waren. Zudem mussten sie die Bewohnerinnen und Bewohner des Grenzgebiets überwachen. Sie hatten Dienst auf den Wachttürmen oder haben im Grenzstreifen patrouilliert.
M. G. erlebt den 9. November 1989 als Grenzsoldat. Er hat an diesen Abend Nachtdienst an der Gartenstraße und Ackerstraße. Er war im selben Jahr zum Wehrdienst eingezogen worden und erhielt die Einberufung zur Grenztruppe an der Berliner Mauer. Am 30. Januar 1990 wird er vorzeitig entlassen.
Michael Kretschmar wurde in der DDR zum Wehrdienst eingezogen und leisteten seinen Grenzdienst u. a. an der Bernauer Straße.
Einen guten Überblick über den Grenzstreifen bekommt Ihr, wenn Ihr auf den Aussichtsturm am Dokumentationszentrum geht. Es befindet sich direkt gegenüber dem Denkmal auf der anderen Straßenseite. Von dort könnt Ihr das Denkmal von oben betrachten.
Christine Bartels machte heimlich Fotos vom Grenzstreifen von ihrer Wohnung aus. Die Aufnahmen sind seltene Dokumente der streng bewachten Grenzanlagen, die Bürgerinnen und Bürger von der Ostseite gemacht haben. Das Fotografieren des Grenzstreifens war strengstens verboten.