Silvester 1965 entschlossen sich zwei an der Gartenstraße eingesetzte Grenzsoldaten, Hartmut B. und Günter M., zur Flucht. Sie liefen von der Gartenstraße um den S-Bahn-Eingang herum, durchdrangen die Stachel- und Maschendrahtzäune dort und sprangen nach West-Berlin hinab. Beide waren Wehrpflichtige.
B. war dafür bekannt, dass er Befehle kritisierte und war dafür schon gemaßregelt worden. Er hatte zudem mehrfach geäußert, dass er nicht auf Flüchtlinge schießen würde. M. hatte ebenfalls Konflikte mit Vorgesetzten, die diese lösten, indem sie ihn dem Druck seiner Kameraden auslieferten. Beide, das war Vorgesetzten aufgefallen, lasen lieber klassische Literatur als sich in das „Kollektiv“ der Grenzsoldaten einzufügen.